Der erste Spaziergang führt uns die Promenade von Sesimbra entlang. In der kleinen Stadt ist für die Jahreszeit wenig Trubel, es wird eingekauft, die Tische sind in den Restaurants und Standbars zur Mittagszeit nur spärlich besetzt, hier wird gebaut, dort verrotten die Baustellen.

Ist das die Krise? Vielleicht, vielleicht liegt es an der leichten Bewölkung oder es ist abends mehr los oder am Wochenende, oder es ist noch nicht Hauptsaison, wir hoffen es. Wir knabbern an unseren Brötchen und lassen den Ort auf uns einwirken. Welches Restaurant soll in den nächsten Tagen getestet werden, welches schöne Motiv kommt vor die Linse?

Wir verbringen etwa drei Stunden in Sesimbra, fahren dann zum Kaffee mit Gebäck zur Ferienwohnung, entspannen uns am Pool und nach dem Abendbrot lotse ich den Punto nach Cabo Espichel, wo die Wallfahrtskiche Igreja de Nossa Senhora do Cabo, ein Leuchtturm und Dinosaurierspuren auf uns warten.

Bis kurz vor 22:00 Uhr lassen wir uns den kräftigen Wind am Kap durch die Haare wehen, ich finde schöne Fotomotive im Abendlicht, die angekündigten Dinosaurierspuren sind eher ernüchternd. Nach einem Kilometer Fußweg erklärt uns eine Schautafel, dass die Löcher in der gegenüberliegenden Steilwand unterhalb der Kirche jene Fußspuren sind, über die DIE ZEIT einst schrieb: „Noch vor 25 Jahren schenkte kaum jemand den Spuren aus der Urzeit Beachtung. Den Wissenschaftlern schienen sie wertlos, die Bevölkerung hatte sich längst ihren eigenen Reim darauf gemacht. […] Im portugiesischen Cabo Espichel war es das Maultier, das die heilige Jungfrau Maria vom Strand zum nahe gelegenen Heiligtum getragen haben soll.“

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