[Alghero]
Etwa 42 Kilometer Panoramastraße entlang der Mittelmeerküste trennen Bosa und Alghero voneinander. Es ist bewölkt, die Sonne bricht erst gegen 12.00 Uhr durch und schenkt uns stolze 25,5Â C für den Tag.
Wir schlendern dem Baedecker folgend durch die Gassen der Altstadt und fotografieren die Sehenswürdigkeiten der einst katalanischen Hafenstadt.
Kleine Geschäfte bieten Korallenketten (Einfuhr verboten!), Nippes und Tand, echte sardisches Spezialitäten und bunte T-Shirts an, die bekannte Markennamen und Werbeslogans veräppeln. (Just do it later, Sardidas, Fuma). Natürlich essen wir auch das angeblich beste Eis der Stadt (Sunday Times).
Um 13.00 Uhr werden die Rollläden heruntergelassen. Wir fahren an den Hausstrand von Alghero, setzen uns in den weißen Sand, plantschen im Salzwasser und tauchen nach Muscheln. ‚Hier, kuck mal was ich für eine tolle Muschel gefunden habe“, schreit Wiebke ständig zu den Eltern hinüber. Kinderferienprogramm.
Dann einen kurzen Abstecher zum größten sardischen Weingut Sella & Mosca. Die Anlage ist gut gepflegt, eine große Enothek lädt zur Weinprobe (Nur für Gruppen! Vielleicht liegt es an der Nachsaison.) und zum günstigen Einkauf ein. Wir nehmen zwei Rote für den täglichen Bedarf mit. ‚Wo können wir gutes Olivenöl kaufen? fragt Olaf auf Englisch nach. ‚Ist die Accademia Olearia in Alghero eine gute Adresse?“Ja, natürlich, aber fahren Sie doch hier vorbei“, antwortet der freundliche Weinverkäufer und reicht uns eine kleine Visitenkarte. ‚Ganz in der Nähe und das Öl ist wirklich gut.“
Die Wegbeschreibung auf der Karte führt uns zu einem kleinen ‚Bauernhof“, der von Olivenbäumen umsäumt ist. Die Besitzerin erscheint und führt uns in einen kleinen Raum, in dem fünf Öltanks mit einem Fassungsvermögen von je 400 Litern fußen. Mit Oliven gefüllte Plastikeimer und Einweckgläser stehen neben leeren Flaschen auf einer hölzerne Verkaufstheke. Die Frau nimmt einen kleinen Plastikbecher füllt diesen mit etwas Öl aus dem Zapfhahn und reicht ihn uns. Wir sollen das Öl zusammen mit dem sardischen Brot probieren, gestikuliert sie uns. ‚Strong.’Kommentiert sie den Geschmack. ‚Perfekt“, denken Ellen und Olaf. ‚Geruch nach Noten vom frischen Gras, Artischocken, etwas astringierend im Abgang…“.
Der Preis von fünf Euro für den Liter lässt unser Herz höher schlagen. Wir hatten mindestens das doppelte beim Kauf von Olivenöl erwartet. Fünf Liter und ein Glas knackige Oliven wechseln den Besitzer.
Zurück in Bosa essen wir leckere Pizze und trinken frisches Wasser und perlenden Wein. Als Nachspeise gibt es typisch Sardisches: Sebadas mit Käse gefüllte Teigtaschen, die in Öl ausgebacken werden und mit Honig serviert werden.