Ãœberraschung am Morgen. Nachdem uns die Möwen wieder einmal aus dem Schlaf geschrien haben, sehen wir einen Grauschleier am Himmel, der feinen Nieselregen entlädt.

Wir faulenzen. Gegen Mittag schlängeln wir uns mit dem Auto durch Appartementburgen – es werden immer mehr gebaut! – an den sieben Kilometer langen Hauptstrand des Ortes, finden am Strand schöne Muscheln, Fischer fummeln ihren kargen Fang aus den Netzen und werden von Möwen umkreist, die leichte Beute machen wollen. Der Ort ist noch halb in Wolken versteckt, mühsam ist der Verkauf von schattigen Strandplätzen unter flatternden Sonnenschirmen. Wir verlassen Armação de Pêra ostwärts nach Albufeira, was uns als lebhafter Badeort begrüßt. Enge pittoreske Gassen, Schund und Tand in Touristenfallen, Bars, Bars, Bars. Unser Reiseführer vergleicht den Ort mit Mykonos, das können wir nicht beurteilen, da waren wir noch nicht. Langsam knurren die Magen, wir entscheiden und für ein light lunch auf der Terrasse des Restaurants ‚Drei Kronen’abseits des Trubels.

Weiter geht es nach Villamoura. Hier wir Golf gespielt. Rechts und links der langen Palmenallee, die in den Ort führt, erstrecken sich Driving Ranges, Par 4 Löcher und kleine – natürlich noch zu erwerbende – Reihenhaussiedlungen für den gut betuchten Geldbeutel. Wenn kein Golf gespielt wird, sonnt Mensch sich auf seiner Yacht im Hafen, flaniert an der Promenade oder trinkt ein Sagres in der ‚Setecafé“, Luis Figos Altersvorsorge.

Figos Welt

‚In fünfundzwanzig Jahren“, so sinniere ich, ‚werde ich mein Handicap verbessert haben, und nach dem Einlochen hier mit ihm beim Bierchen über die guten alten Zeiten bei Real Madrid sprechen. David, der keine Lust mehr hat in Los Angeles zu leben, wird auf seine verblassten Fotos an der Wand zeigen und nach dem zehnten Pint wieder an seine scharf geschossenen Flanken von rechts erinnern, Schumi wird herein rollen um uns Lebensversicherungen aufzuschwatzen, Ronaldo wird über seine Sitzung bei den ‚Weight Watchers’berichten und Zinedine darf die letzten T-Shirts mit der ‚7‘auf der Brust verkaufen, genau so eins, welches du jetzt auch hast, Hendrik.“

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